Yin Yoga setzt mit seinen Übungen direkt am Bindegewebe, vor allem an den Sehnen und Bändern an und sorgt dadurch für gesunde Gelenke und eine insgesamt bessere Beweglichkeit. Die asanas (Yoga-Haltungen) werden zwischen 3-5 Minuten gehalten und ohne Muskelanspannung ausgeführt. Damit unterscheiden sie sich von den kürzer gehaltenen oder fließend ausgeführten Asanas wie z.B. beim Power Yoga oder Vinyasa Flow Yoga.
In der Literatur werden etwa 20 asanas beschrieben, die bestimmte Zielgebiete z.B. die große Rückenfaszie oder die rückwärtige Oberschenkelmuskulatur dehnen und auch Einfluss auf bestimmte Meridiane nehmen. Besonders hervorzuheben ist, das Yin-Yoga-Asanas entsprechend des individuellen Knochenbaus, nach den eigenen Möglichkeiten und oft unter Einsatz typischer Hilfsmittel wie Yogagurten, -klötzen oder -polstern eingenommen werden. Dies erreicht man z.B. durch Veränderung des Gelenkwinkels oder diverse Übungsvarianten. Damit eignet sich diese Form des Yoga-Praktizierens besonders gut für Menschen mit Bewegungseinschränkungen z.B. für Menschen mit rheumatischen Beschwerden, Fibromyalgie, Übergewicht, allgemeiner Steifigkeit durch langes Sitzen usw. Denn: Die Übung ist für den Menschen da nicht umgekehrt.
Yin Yoga ist „Faszien-Pflege“ und kann auch für den Leistungssportler, Fußballer oder "Power-Yogi" eine wertvolle Ergänzung und Ausgleich zu seiner eher die Muskulatur fordernde Sportart oder Yoga-Praxis darstellen.
Ying steht dabei für Ruhe, Entspannung, Passivität, für den Mond, das weibliche Prinzip, Wasser, (Körperflüssigkeit, Lymphe, Energie im Bindegewebe werden ins Fließen gebracht). Yin Yoga beschäftigt sich also damit, etwas zum Fließen bringen. Yang steht hingegen für Aktivität, das männliche Prinzip, Bewegung, die Sonne, Trockenheit, Wärme-erzeugung, Kraft, Stärkung der Muskulatur, die Gelenke sind in Bewegung, die Übungen werden rhythmisch ausgeführt mit Wiederholungen.
Carolines Erfahrung: Durch meine eigene Yogapraxis habe ich festgestellt, das Yin Yoga-Übungen sich hervorragend z.B. vor Vinyasa Flow Yoga (ein fließender, kraftvoller Übungsstil) üben lässt und ich mich viel entspannter durch den Flow bewege, weil ich mich sehr gut "vorgedehnt" fühle. Auch auf shavasana - die Totenstellung (Entspannung Rückenlage) wirkt sich die kombinierte Praxis aus Yin und Yang bei mir sehr positiv aus und ich fühle mich wirklich tief entspannt - oft noch mehrere Stunden nach dem Üben. Basierend auf diesen Erfahrungen und den vielen positiven Rückmeldungen meiner Kurs-Teilnehmer, lasse ich Yin-Yoga-Übungen gerne in meine Yoga-Stunden einfließen.
Fazit: Unbedingt ausprobieren!!